Mittelständische Industrie im Verbund | „Wer will da alleine durch?“: Veranstaltung beleuchtete Bedeutung von Wertschöpfungsnetzwerken für den Mittelstand auf dem FernUni Hagen-Campus
Köln/Hagen, 26.04.2023. „Gemeinsam mehr Werte schöpfen“ – dies war Ziel und Motto der Veranstaltung des Mittelstand-Digital Zentrums WertNetzWerke. Auf dem Campus der FernUniversität in Hagen redeten die impulsgebenden Expert:innen und die Teilnehmenden aus kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) nicht nur über potenzielle Entwicklungen in Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Stattdessen gingen sie in den Austausch über die Potenziale der rapide fortschreitenden Entwicklungen und erlebten zahlreiche Praxisbeispiele sowie Live-Anwendungen.
Näher dran an den Weichenstellungen für die mittelständische Industrie hätten die Impulse zu Industrial Metaverse, Künstlicher Intelligenz, ChatGPT, Resilienz wie auch Nachhaltigkeit kaum sein können. Dabei immer allgegenwärtig: die Wertschöpfung in Netzwerken.
Ausgerichtet auf Vertreter:innen kleiner und mittelständischer Unternehmen verschaffte das Event eine Vielzahl an Anregungen und praktischen Tipps zur Umsetzung von Kooperationsprojekten. Zu Beginn der Veranstaltung betonten Bettina Bartz, Geschäftsführerin des Mittelstand-Digital Zentrums WertNetzWerke, und Professor Dr. Stefan Smolnik, Prorektor für Forschung und Digitalisierung der FernUniversität in Hagen, die Bedeutung von Wertschöpfungsnetzwerken für die Wirtschaft.
Demonstriert und diskutiert: Geschäftsmodelle für nachhaltige Zukunft
Dr. Tim Breker, Geschäftsführer von Vytal, nahm das Publikum mit in seine Einblicke über innovative Geschäftsmodelle für eine nachhaltige Zukunft. Dabei stellte er die Kreislaufwirtschaft in den Fokus und erklärte, wie diese durch Digitalisierung in seinem rasant wachsenden Startup vorangetrieben wird. Auf dem Podium „Wertschöpfungsnetzwerke und ihre Rolle bei der digitalen Transformation im Mittelstand" diskutierte Professor Dr. Erich Behrendt vom Mittelstand-Digital Zentrum WertNetzWerke mit Katja Kohlstedt (Vorstandsmitglied visibleRUHR eG), Mirjam Zeller (Geschäftsführerin BME Marketing/Mittelstand-Digital Zentrum WertNetzWerke), Jörg Demtröder (Inhaber des Sondermaschinenherstellers Wichelhaus & Co.) und Achim Gilfert (Geschäftsführer netzwerk-surface.net). Die Diskussion brachte Chancen und Herausforderungen von Wertschöpfungsnetzwerken zur Sprache.
Kollaboration, wie sie sich abzeichnet: Industrial Metaverse, KI-Anwendungen wie ChatGPT
Prof. Dr. Lauritz Lipp von der University of Europe for Applied Sciences, Hamburg, sprach über den Einsatz vom Metaversum als Kollaborationsumgebung in Wertschöpfungsnetzwerken. „Virtuelle Welten gibt es seit über zwölf Jahren. Beim Industrial Metaverse wird es spannend. Die hohe Rechnerleistung bietet unendliche Möglichkeiten. Noch spannender: Unser Verhalten im virtuellen ist anders als im realen Leben“, brachte es Professor Dr. Lipp auf den Punkt. Erste Ergebnisse eines Verbund-Digitalisierungsprojektes veranschaulichten dies, da es auf Basis eines Metaversums stattfindet. Und auf eine Tour durch ChatGPT begab sich Kay Sendelbach, KI-Trainer des Mittelstand-Digital Zentrums WertNetzWerke, um zu zeigen, wie mittelständische Unternehmen ChatGPT optimal nutzen können.
Vorträge zu Zukunftsthemen: Produktion und Logistik im Einklang mit Energie und Umwelt, Resilienz und betriebliche Persönlichkeiten erkennen und nutzen
Prof. Dr. Karsten Kieckhäfer von der FernUniversität in Hagen machte klar, dass Nachhaltigkeit nicht nur ökologische, sondern auch soziale und ökonomische Aspekte umfasst, für die es Lösungen gibt. Resilienz als neuer Ansatz der Unternehmensführung im Mittelstand erörterte Philipp Herrmann, Projektmanager Kooperative Geschäftsmodelle des Mittelstand-Digital Zentrums WertNetzWerke. Nach Impulsen zum Nachhaltigkeitsmanagement und zur Resilienz als stabilisierender Faktor beantwortete Achim Gilfert, Inhaber von Mensch & Betrieb, anhand eines Matching-Score-Ansatzes die Frage, welche Persönlichkeit Unternehmen haben und wie kompatibel sie zueinander sind.
Experteninterview mit den Praktikern: Netzwerken im Einkauf
Hans Walter Trepper, Leiter Materialwirtschaft bei Anton Debatin GmbH, betonte in seinem Experteninterview, wie wichtig Netzwerken beim Einkauf ist. „Ansichten und Hinweise aus unserem Netzwerk haben unsere Einkaufsstrategie und Tools verbessert. Netzwerken unterstützt auch dabei, Impulse zum Anfangen und Anpassen zu erhalten“, so Trepper.
Aha-Effekte für die Praxis durch Einblicke, Anregungen und Austausch
Auch Live-Vorführungen zum Trendthema ChatGPT und Industrial Metaverse sowie ein Themendorf und der mobile Business-Escape-Room brachten Erkenntnisse und Aha-Effekte für die Praxis.
Im Resümee punkteten bei den Teilnehmenden die praxisnahen Einblicke und Anregungen, Netzwerke und Kooperationen in der Wirtschaft zu festigen – mit dem Erfolg, dass diese nachhaltige Wertschöpfung fördern.
„Mir hat sich heute gezeigt, Kommunikation in Präsenz ist wieder da. Einmal hier persönlich gesehen und ausgetauscht, da fällt das Telefonieren leichter. Ich nehme viel Neues mit. Vor allem das Thema Resilienz und wirklich darüber nachzudenken, wie lange hält die Lagerhaltung vor und wann muss ich wieder produzieren? Selbst für einen alten Hasen im Digitalisierungsgeschäft waren wirklich neue Punkte dabei“, so Frank Hebel, Geschäftsführer von Salmacon UG.
„Meine Erfahrung ist, dass ich bei Netzwerk-Veranstaltungen immer sehr gute Kontakte knüpfen kann. Hier ist alles gebündelt und alle haben das gleiche Ziel“, Juan Dürschlag, CEO bei SNOVIS.
Geschätzt wurde von den Unternehmer:innen das Event-Format und die Lernkurven des Tages: „Wer will da wirklich alleine durch?“, war Teilnehmenden-Tenor. Und wie sagte ein Speaker? „Let's chat – but not via GPT!“ – Dialog von Mensch zu Mensch, auch über die Potenziale maschineller Intelligenz der Digitalisierung hinweg.
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Copyright: Tobias Kegler, Mittelstand-Digital Zentrum WertNetzWerke
