Kompetenzzentrum eStandards und SAPOR GmbH stoßen Entwicklung eines Nachhaltigkeitsrechners für Seife an

Köln/Essen, 31.10.2022

Wer an Seife denkt, denkt in der Regel an Flüssigseife oder zumindest die Anwendung gemeinsam mit Wasser. Für viele Verbraucher:innen ist das alternativlos. Doch es geht auch anders und nachhaltiger! Das Traditionsunternehmen SAPOR fertigt seit Jahrzehnten Trockenseifenprodukte, die auch ohne Wasser auskommen. Um diese Nachhaltigkeitsvorteile konkret abzubilden, entwickelt der Seifenhersteller SAPOR aus Essen mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards einen Online-Rechner.

Das Praxisprojekt hatte die Zielsetzung, einen Online-Rechner zu erstellen, der die komparative Produktökobilanzierung ermöglicht. Verglichen werden sollen sowohl die Seifen selbst als auch die dazugehörigen Seifenspender. Trocken- versus Flüssigseife lautet also das Credo des Praxisprojektes, welches nach der zweiten Projekthälfte im Sommer 2022 vorerst abgeschlossen wurde.

Wie könnte ein Nachhaltigkeits-Online-Rechner aussehen?

Wie könnte so ein Online-Rechner aussehen bzw. was sollte er unbedingt beinhalten? Dieser Frage ging die erste Projekthälfte nach, indem Expert:innen-Interviews durchgeführt wurden, um eine tiefgehende Wissensgrundlage für das Projekt zu schaffen. Die Details hierzu können Sie in unserem Blog zum Praxisprojekt (link) nachlesen.

Herausforderung: zu wenig Daten

Bei einem Rechner dreht sich alles um Zahlen, ganz gleich, ob beim Taschenrechner oder beim Online-Rechner für SAPOR. Doch genau wie in der Mathematik ist vor dem Rechnen erst einmal entscheidend, was in den Rechner eingetragen wird, da nur so ein nachvollziehbares Ergebnis erzielt werden kann. Besonders beim Vergleich von komplexen Produkten, wie Trockenseifen und Trockenseifenspendern, ist der gesamte Produktlebenszyklus entscheidend. Das bedeutet, dass die Schritte von der Materialbeschaffung bis hin zur Entsorgung der Produkte in die Ökobilanzierung einfließen – und das für jedes Produkt, welches in den Vergleich einbezogen werden soll.

Low-Fidelity-Prototyp als Zwischenlösung

Allerdings hat sich im Projekt gezeigt, dass hierin die Crux lag: Immerhin sind Primärdaten für den Vergleich eher rar. Und auch bei Sekundärstudien, auf die sich bezogen werden könnte, sieht es nicht besser aus. Zudem müssten diese zunächst validiert werden, um dem hohen Selbstanspruch der Belastbarkeit gerecht zu werden. Anders gesagt, gab es schlichtweg zum Zeitpunkt des Projektes nicht die nötige Datendichte, um den Online-Rechner zu füttern. Als Kompromiss entstand daher die Idee der Entwicklung eines so genannten Low-Fidelity-Prototypens, der zwar nicht die Funktionalitäten des vollständigen Rechners aufweist, aber schon einmal dank der grafischen Aufarbeitung erahnen lässt, wie dieser letzten Endes aussehen könnte.

Auch ohne fertigen Rechner ein Erfolg

Auch wenn das ambitionierte Ziel eines Online-Rechners nicht in vollem Umfang erreicht wurde, lassen sich Erfolge im Rahmen des Projektes verzeichnen. Immerhin wurden neue Perspektiven eingenommen und wichtige Grundsatzfragen gestellt. Müssen es immer die etablierten Produkte sein, oder kann das Nutzungsverhalten in Zukunft auch fundamental verändert werden? Anders gefragt: Sind nachhaltigere Lösungen, wenn belegbar, Treiber für ein anderes Nutzungsverhalten?

Zum Abschluss des Praxisprojektes zog Geschäftsführerin Constanze Schweizer auch ohne fertigen Online-Rechner ein positives Fazit: „Wir haben nicht nur gelernt, worauf es bei dem Vergleich und den Ökobilanzierungen in unserem Marktsegment ankommt, sondern gleichzeitig eine spannende Roadmap für die Zukunft an die Hand bekommen. Die breite Expertise des Kompetenzzentrum eStandards hat sich als echte Hilfe erwiesen.“

Copyright: SAPOR GmbH

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