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Trocken- oder Flüssigseife – Welches System ist nachhaltiger? Praxisprojekt mit SAPOR gibt die Antwort!

Die etwas andere Seife: Trockenseife von SAPOR.

Das Praxisprojekt des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums eStandards mit der SAPOR GmbH zielte darauf ab, einen wissenschaftlich belastbaren Nachhaltigkeitsvergleich zwischen Trocken- und Flüssigseife bei Nutzung von Trockenseifenspendern versus einer Plastikflasche zu finden. Gleichzeitig wurden auch Vorschläge für einen neuen Online-Rechner für SAPOR entwickelt. Mit diesem sollen zum Beispiel Betreiber öffentlicher Waschräume, wie Kommunen, Unternehmen, Gastronomie oder Hotellerie einfach und schnell vergleichen können, welche Variante ökologischer ist.

Dass Trockenseife gegenüber Flüssigseife meist nachhaltiger ist, davon ist Constanze Schweizer, Inhaberin vom traditionsreichen Essener Hersteller für Trockenseifenspender und Trockenseife SAPOR, überzeugt. Schon bevor sie das Unternehmen übernahm, war bereits klar, dass die Trockenseife von SAPOR im Vergleich zu Flüssigseife in Sachen Verpackungsabfall gut abschneidet. Allerdings gehen Constanze‘s Ansprüche und Vorstellungen für das Unternehmen viel weiter: So entwickelt sie das Unternehmen auf nachhaltige Innovationen und ein ebenso nachhaltiges Wachstum hin. Sie ist davon überzeugt, dass viel mehr Anwender auf die Nutzung von Flüssigprodukten und Einweg-Plastikflaschen verzichten würden, wenn sie den Komfort des Dosierens von festen Produkten mittels eines langlebigen Spenders hätten.

Sie weiß allerdings auch, dass es heute wissenschaftlich validierte Daten braucht, um Entscheidungsträger:innen und insbesondere Käufer:innen, seien es Privatpersonen oder Organisationen, von der ökologischen Vorteilhaftigkeit zu überzeugen. Ebendiesen Denkanstoß möchte SAPOR seinen Kund:innen mit dem Rechner geben und das auf Basis unabhängiger validierter Daten.

Stakeholderbasierte Anforderungsanalyse

Mit der Zielsetzung eine stakeholderbasierte Perspektive auf den Projektansatz zu erhalten, wurden Interviews mit unterschiedlichen Akteur:innen und Expert:innen geführt, ausgewertet und zu einer Anforderungsliste aggregiert. Ein spannender Mix aus Zero-Waste-Expert:innen, Hygienefachleuten und Forschenden zu Nachhaltigkeitsthemen gehörten zu den Befragten der qualitativen Datenerhebung. Zudem wurden Expert:innen und Händler aus der Seifenbranche sowie aus dem Digital- und Nachhaltigkeitsmarketing befragt.

Ergebnisse der Anforderungsanalyse

Die Ergebnisse aus der Analyse wurden zu einem Fahrplan zusammengefasst, inklusive einer Machbarkeitseinschätzung für die Erstellung und Erhebung belastbarer Daten zur ökologischen Vorteilhaftigkeit. Stichworte dazu, wie eine Erhebung auf der Analyse basierend ausgestaltet werden könnte, sind Meta-Studie, Hotspot- & Sweetspot-Assessment und Produktlebenszyklusanalyse, jeweils in verschiedenen Ausbaustufen.

Prototyp für Nachhaltigkeitsrechner erstellt

Hinsichtlich des Online-Rechners wurde ein sogenannter Low-to-Medium-Fidelity-Prototyp entwickelt. Anforderungen, die in die Entwicklung einflossen, waren zum Beispiel, dass verschiedene Nachhaltigkeitsdimensionen berücksichtigt werden, von CO2 bis zum Wasserverbrauch bzw. der Wasserverunreinigung.

Weitere gewünschte Informationen sind u. a.:

  • Inhaltsstoffe und deren Bedeutung
  • Produktionsorte und Lieferwege
  • Ressourcenverbrauch bei der Produktion
  • Siegel, Zertifikate und Standards

Bei den Nachhaltigkeitsbetrachtungen der Produkte wird dabei stets der gesamte Produktlebenszyklus betrachtet. Da die Trockenseife in der Anwendung mittels eines Spenders geraspelt wird, wird diese umfängliche Betrachtung des Lebenszyklus noch einmal komplizierter, da unsichere Mengenvariablen, sowohl beim Wasser als auch bei der Seife selbst, unterschiedlich ausfallen. Eng mit dieser Forderung der Expert:innen verbunden, steht auch der Wunsch, dass die Informationen mit verständlichen Einheiten verknüpft werden. Das kann konkret bedeuten, dass anhand des Seifenverbrauchs eines durchschnittlichen einmaligen Händewaschens gemessen wird.

Erfolgreicher Projektabschluss: Ergebnisverwertung der Interviews für die nächsten Schritte

Im gemeinsamen Abschluss-Workshop der ersten Projektphase wurden die Ergebnisse diskutiert. Zudem wurden beispielhaft andere Rechner vorgestellt und erste Berechnungsgrundlagen angeteasert, die dafür dienen könnten, die vergleichende Lebenszyklusbetrachtung durchzuführen. Aber auch eine weitere Datenbeschaffung seitens sapor, bei der beispielsweise die eigene Wertschöpfungskette weiter beleuchtet werden könnte, wurde angesprochen.

„Ein Vorteil der interviewbasierten Auswertung ist, dass wir eine Vielzahl an Perspektiven von Anfang an in den Prozess einbeziehen konnten. Das ermöglichte, präzise in die Entwicklung erster Prototypen für den Rechner einzusteigen“, sind sich Arne von Hofe, Projektleiter beim Kompetenzzentrum eStandards und Lena Brüch, zuständig für die technische Umsetzung, einig.

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