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KI: Die Zukunft des Mittelstands mit Künstlicher Intelligenz gestalten – Einschätzungen eines KI-Trainers

Roboter und Hand berühren Kugel

Wie KI-Integration Anpassung in Geschäftsprozessen erfordert. Und wie das Wissen um Standards und Normen entscheidend ist: zum größtmöglichen Nutzen.

Neue Wege und Chancen für den Erfolg

Der technologische Fortschritt, insbesondere die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI), schreitet stetig voran. Angesichts dieser Dynamik stellt sich zunehmend die Frage nach der Positionierung des deutschen Mittelstands.

Der Einsatz von KI in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die sich über verschiedene Geschäftsbereiche erstrecken. Eine Schlüsselanwendung von KI in KMU ist die Optimierung von Produktionsprozessen und Logistik. Durch den gezielten Einsatz von KI-Systemen können KMU Effizienzsteigerungen realisieren, Lieferketten straffen und Ressourcen optimal nutzen, was zu Kosteneinsparungen führt und die Qualität sowie die Zuverlässigkeit der Produktion erhöht. Ein weiterer Schlüsselbereich, in dem KI einen erheblichen Mehrwert schafft, ist der Kundenservice.

KI-gestützte Lösungen wie die Chatbot-Technologie ermöglichen einen rund um die Uhr verfügbaren Kundenservice. Eine schnelle Reaktion auf Anfragen, ein besseres Verständnis der Kundenanliegen und maßgeschneiderte Lösungen steigert die Kundenzufriedenheit und Bindung. Die Rolle der Künstlichen Intelligenz beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Optimierung bestehender Prozesse. Sie ist auch entscheidend für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle sowie innovativer Produkte und Dienstleistungen. KMU können KI nutzen, um Marktbedürfnisse und Trends durch datengestützte Einblicke zu erkennen und so maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen und den Zugang zu neuen Marktsegmenten ermöglichen.

Herausforderungen und Lösungsansätze beim Einsatz von KI im Mittelstand

Obwohl die Möglichkeiten der KI für KMU äußerst vielversprechend sind, stehen auch sie vor diversen Herausforderungen. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage des BVMV (Bundesverbands mittelständische Wirtschaft) verdeutlicht die Vielfalt an Anforderungen, Barrieren und Erfahrungen im Bereich künstlicher Intelligenz bei mittelständischen Unternehmen. Schlüsselbarrieren für die Einführung von KI-Technologien sind nicht nur das Fehlen von spezialisiertem Know-how, sondern auch unzureichende Dateninfrastrukturen und begrenzte Finanzmittel. Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, einen klaren Überblick über die möglichen Anwendungsbereiche und das Potenzial von KI zu erhalten. Dadurch zeigt sich bei Mittelständlern, gemessen an technischen Fähigkeiten, Infrastruktur und strategischer Ausrichtung, eine heterogene Bereitschaft und Fähigkeit zum Einsatz von KI.

In aktuellen Debatten werden zunehmend Bedenken hinsichtlich der sozialen, demokratischen und rechtsstaatlichen Risiken von künstlicher Intelligenz geäußert. Dies betrifft nicht nur KMU, sondern die gesamte Gesellschaft. Ein zentrales Anliegen ist es, sicherzustellen, dass KI-Systeme transparent, ethisch und fair verantwortungsvoll eingesetzt werden. Die Bedenken in Bezug auf Datenschutz und Privatsphäre nehmen zu, und es ist von entscheidender Bedeutung, einen angemessenen Rechtsrahmen zu schaffen, um diesen Bedenken Rechnung zu tragen. Hier sind Regulierungsbehörden und Gesetzgeber gefordert, klare Richtlinien und Gesetze für den Einsatz von KI zu entwickeln.

Normen und Standards schaffen Vertrauen in KI und sind damit eine wesentliche Grundlage für die weitere Entwicklung der Zukunftstechnologie. Gemeinsam mit der Bundesregierung und Vertreter*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft hat das Deutsche Institut für Normung (DIN) die zweite Ausgabe der Normungs-Roadmap zu Künstlicher Intelligenz erarbeitet und auf dem Digital Gipfel 2022 veröffentlicht. Die Normungs-Roadmap KI legt den strategischen Fahrplan für die Standardisierung im Bereich der Künstlichen Intelligenz fest und setzt damit eine wesentliche Maßnahme der KI-Strategie der Bundesregierung um

Ein weiteres Hindernis für den erfolgreichen Einsatz von KI in KMU ist der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Die Entwicklung, Implementierung und Wartung von KI-Systemen erfordert spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten. Um diesem Problem zu begegnen, sollten KMU mehr in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren. Dies kann durch Schulungen, Kurse und Zertifizierungen in den Bereichen KI und maschinelles Lernen geschehen

Ein anderer Aspekt, der berücksichtigt werden muss, ist die Integration von KI in bestehende Geschäftsprozesse. Dies erfordert oft erhebliche Veränderungen und Anpassungen. KMU sollten daher sorgfältig prüfen, wie KI am besten in ihre Arbeitsabläufe integriert werden kann, um den größtmöglichen Nutzen zu erzielen. Dies kann bedeuten, dass interne Prozesse neugestaltet werden müssen, um KI nahtlos zu integrieren. Schließlich sollten KMU auch die Kosten im Auge behalten. Die Entwicklung und Implementierung von KI-Systemen kann teuer sein. Es ist wichtig, ein klares Budget festzulegen und die zu erwartenden Kosten sorgfältig zu planen.  Dabei kann es hilfreich sein, sich von Experten beraten zu lassen, um realistische Kostenprognosen zu erstellen und sicherzustellen, dass das Budget effizient eingesetzt wird. Insgesamt ist es für KMU wichtig, die Chancen der KI zu erkennen und sich gleichzeitig den Herausforderungen zu stellen.

Ist ChatGPT die nächste Disruption?

Seit der Vorstellung der Software ChatGPT hat sich die Wahrnehmung künstlicher Intelligenz (KI) dramatisch gewandelt. Große Konzerne setzen KI bereits ebenso effektiv ein wie kleine Mittelständler. Die meisten Experten sind sich einig: Diese Technologie wird unser Leben grundlegend verändern, wenn sie es nicht sogar schon getan hat. So wie schon zuvor die Erfindung von Rad, Dampfmaschine, Elektrizität, Internet und Smartphone.

Laut dem KI-Monitor des Instituts der deutschen Wirtschaft befindet sich die künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch. Demnach haben sich die Rahmenbedingungen für KI seit der Einführung des Index 2019 deutlich verbessert. Dabei ist ChatGPT erst der Anfang. Künstliche Intelligenz auf wird schon bald von allen Seiten auf den Menschen treffen. Beispielsweise plant Microsoft, seine Suchmaschine Bing intelligenter zu gestalten, Google will mit der Suchintelligenz Bard schon bald nachziehen. Schon heute schreibt KI Artikel über Wetteraussichten und Sportereignisse oder steuert mit Hilfe von Satellitendaten die Bewirtschaftung von Ackerflächen. KI wird uns bald überall im Alltag begegnen, und nicht immer werden wir es merken.

Ausblick: So wird KI für kleine und mittlere Unternehmen zum Game Changer

Künstliche Intelligenz (KI) kann viele Vorteile für KMU bringen: von Kostensenkungen, Effizienzsteigerungen und Qualitätsverbesserungen bis hin zu neuen Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen. KMU können damit ihre Prozesse verbessern, Fehler schneller erkennen oder einen ganz neuen Nutzen für ihre Kunden schaffen. Laut einer Studie, die im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) erstellt wurde, setzten im Jahr 2019 in Deutschland nur 6 % der Unternehmen Anwendungen mit KI ein. Der Anteil von Unternehmen unter 250 Mitarbeitenden, also kleinen und mittleren Unternehmen, ist noch geringer. Häufig sind es Großunternehmen und Start-ups, die Vorreiter beim Einsatz digitaler Technologien sind.

Die Mehrheit der KMU in Deutschland geht davon aus, dass künstliche Intelligenz in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen mit klaren Strukturen und schnellen Entscheidungsprozessen können agil auf technologische Innovationen und neue Marktchancen reagieren. Inhaber- oder familiengeführte Betriebe verfügen zudem über ideale Voraussetzungen, um ihre Belegschaft effektiv in den Transformationsprozess zu integrieren. Diese Tatsache führt bei ihnen im Vergleich zu großen Konzernen zu vergleichsweise geringeren Implementierungshürden.

Für eine erfolgreiche Implementierung von KI in kleinen und mittelständischen Unternehmen ist eine koordinierte Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik von hoher Bedeutung. Gemeinsame Anstrengungen können dazu beitragen, die Rahmenbedingungen zu optimieren und die Einführung von KI in KMU effektiv zu fördern. Hierdurch können KMU die Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz optimal nutzen und dadurch ihre Effizienz, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit signifikant steigern.

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