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Design Thinking Prozess – Probleme lösen, zweiter Schritt: Define. Vom Brainstorming bis zum Bewerten.

Frau im Online Meeting

Im Anschluss an die Empathize-Phase, die Sie bereits im vorherigen Blogbeitrag kennenlernen durften, folgt nun der zweite Part des Design Thinking-Prozesses: Die Define-Phase. Hier erfahren Sie, wie Anwender:innen der Methode ihre Zielgruppe eingrenzen und genauer definieren.

Die Define-Phase verrät, wie die gewonnenen Beobachtungen und Erkenntnisse aus der Empathize-Phase am besten strukturiert und definiert werden können. Dabei erarbeiten die Anwender:innen zu einer Fragestellung passende Probleme und Benutzergruppen, die von diesen betroffen sind und am relevantesten erscheinen. Außerdem wird gefragt: Was sind die Ziele der Nutzenden? Was ist ihre Motivation? Welche Einschränkungen und Prozesse müssen die Anwender:innen im Hinblick auf die gestellte Frage beachten? Ziel ist es, möglichst viele Informationen zu sammeln und auszuwerten, um später Kernprobleme herauszustellen.

Brainstorming: Wie ist meine Zielgruppe? 

Bei der Definition einer Problemstellung ist es wichtig, die jeweilige Fragestellung nicht zwingend auf sich selbst oder das Unternehmen zu beziehen, sondern aus der Perspektive der Nutzenden zu betrachten und auf deren Bedürfnisse zu achten. So kann die Beispielfrage, wie persönliche Beziehungen zwischen Kolleg:innen im Homeoffice gefördert werden können, die Sie bereits aus dem ersten Blogbeitrag kennen, mit verschiedenen Methoden der Define-Phase angegangen werden.

Dazu gehören z. B. die Affinitätsanalyse, bei der die Ergebnisse aus der Empathize-Phase auf Post-Its gruppiert, strukturiert und bewertet werden oder die Erstellung einer fiktiven Persona, die eine Benutzergruppe mit ähnlichem Verhalten, Zielen und Motivationen symbolisch darstellt.

Kategorisieren, Strukturieren und Bewerten der gesammelten Ergebnisse

Kategorisieren und Strukturieren gesammelter Ergebnissen verhelfen, das Problem und dessen Kontext genauer zu erfassen. In diesem Schritt werden individuelle Antworten aus vorherigen Interviews der ersten Phase thematisch geordnet. Während des Gruppierungsprozesses lassen sich selbst ernannte Kategorien anpassen und die hier beispielhaften Cluster „Kolleg:innen“, „Probleme beim Arbeiten zu Hause“, „Inhaltliche Nachteile / technische Probleme“, „Arbeitsweg“ und „Vorteile beim Arbeiten zu Hause“ festgelegen.

Das Problem-Statement entwickeln: Eine Persona als Beispielfigur

Um nun das Problem-Statement, also die Problemstellung, klarer zu definieren, wird in diesem Beispiel eine fiktive Person entworfen, mit der in den kommenden Phasen gearbeitet wird. Diese Persona soll ein allgemeines Verständnis im Team über die Zielgruppe verschaffen. Dabei erfolgt ebenfalls eine Kontextbeschreibung, warum, wo, wann und wie das Problem auftritt und welche Effekte das Problem nach sich zieht.

Die Zielgruppe wird in diesem Beispiel auf allein lebende Kolleg:innen eingegrenzt. Die Persona Lina steht hier exemplarisch für die Zielgruppe. Sie ist 35 Jahre alt, wohnt allein in der Stadt und fühlt sich einsam und gelangweilt. Das Problem-Statement lautet hier: Welche Lösungen können der introvertierten Lina geboten werden, um ihre Beziehungen zu den Kolleg:innen zu stärken?

Mit der Beantwortung dessen beschäftigt sich die nächste Phase: Ideate.


Autorin: An Pham

Copyright: Freepik, Unsplash

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