Digitalisierungsprojekt für Mittelständler | Fernwartung und Maschinenzustands-Überwachung: Gemeinsame Datennutzung verbessert Wertschöpfung – Digitalisierungsprojekt mit fünf Unternehmen im Verbund

Köln/Solingen, im Oktober 2023 – Die Unternehmen, die im Verbund kooperieren, haben das Ziel durch ein solches Projekt die Entwicklung eines sicheren, überbetrieblichen Vertrauens-Wertschöpfungsnetzwerkes zum kollaborativen Teilen und Nutzen von sensiblen Maschinendaten sowie Energieverbrauchs- und Umgebungsdaten voranzubringen und umzusetzen. Gemeinsam sollen diese Daten für Prozessoptimierungen, mehr Ressourceneffizienz und die Entwicklung verbesserter Serviceangebote genutzt werden.

In der Praxis der beteiligten Betriebe sind die Daten wie zum Raumtemperatur oder Luftfeuchtigkeit, mit mehreren Akteuren, zum Beispiel Maschinenhersteller, Maschinenbetreiber und Komponentenlieferanten. Am Pilotprojekt beteiligen sich neben dem Sondermaschinenbauer Wichelhaus & Co. in Solingen unter anderem der Data-Engineering und Data-Science-Spezialist ADEAL, der Schaltanlagenhersteller Schürmann & Weber, die Huehoco Group, ein international aktiver Metallverarbeiter, sowie der Mikrocomputer-Hersteller Wiesemann & Theis. Am Projekt-Kick-off im März nahmen auch interessierte Gäste aus mittelständischen Unternehmen, Vertreter:innen von drei Unternehmensnetzwerken mit insgesamt mehr als 200 Mitgliedsfirmen, Expert:innen für Künszliche Intelligenz (KI) und Mitarbeitende der Effizienz-Agentur NRW teil.

Unternehmen, insbesondere kleinerer und mittlerer Größe, sind bereits heute in Produktionsnetzwerke mit mehreren Unternehmen, zum Teil aus unterschiedlichen Branchen und Standorten, eingebunden. Eine umfassende Lösung für Fernwartung und Condition Monitoring im Sondermaschinenbau erfordert einen reibungslosen und vor allem sicheren Austausch von Maschinen-, Umgebungs- und Energiedaten. Ohne die Bereitschaft zu vertrauensvoller Kooperation und einen sicheren Datenraum können Leistungen wie vorausschauende, rechtzeitige Wartung, schnelle Reparatur oder energieeffiziente Produktionsplanung nicht optimal erbracht werden.

Jörg Demtröder, Inhaber und Geschäftsführer, Wichelhaus GmbH & Co. KG, Solingen, zum Ziel und den Vorteilen des Verbundes mit Unterstützung aus dem Mittelstand-Digital Zentrum WertNetzWerke, Wertschöpfungslabor Hagen:

„Die Zusammenarbeit im Netzwerk ist für uns ein wichtiger Schritt, um die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens zu sichern. Wir sind davon überzeugt, dass das gemeinsame Teilen und Nutzen von Daten die Effizienz und Nachhaltigkeit unserer Produktionsprozesse deutlich verbessern wird.“

Die Lösungen des Verbund-Projekts basieren auf vier Säulen

• Aufbau einer Kompetenzentwicklungs-Allianz: Die Unternehmen werden gemeinsam Weiterbildungsangebote und Schulungen entwickeln, um ihre Mitarbeiter:innen in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Datenanalyse und Metaverse zu qualifizieren.
• Entwicklung eines gemeinsamen Nachhaltigkeitsverständnisses: Die Unternehmen werden sich gemeinsam auf ein gemeinsames Nachhaltigkeitsverständnis einigen. Dies soll dazu beitragen, die Effizienz der Produktionsprozesse zu steigern und die Umweltbelastung zu reduzieren.
• Nutzung Künstlicher Intelligenz zur Auswertung großer Datenmengen: Die Unternehmen werden Künstliche Intelligenz einsetzen, um aus den gesammelten Daten Erkenntnisse zu gewinnen, die für die Optimierung der Produktionsprozesse genutzt werden können.
• Erprobung und Nutzung eines Enterprise-Metaversums als virtuelle Kollaborations- und Selbstqualifizierungsumgebung: Die Unternehmen werden ein Enterprise-Metaversum als virtuelle Kollaborations- und Selbstqualifizierungsumgebung erproben. Das Metaversum soll es den Unternehmen ermöglichen, sich über Unternehmensgrenzen hinweg zu vernetzen und gemeinsam an Projekten zu arbeiten.

Das Projekt befindet sich derzeit in der Umsetzungsphase. Ergebnisse werden im kommenden Jahr 2024 erwartet.

Erstmals im Einsatz: „Mediation Capability Based Scoring Tool" ermittelt den Grad der Konsensual-Fähigkeit eines Unternehmens

Dadurch lässt sich bewertet und im Ergebnis in Form eines Textes ablesen, ein „Matching“ der Unternehmen zu erkennen. Das Tool erlaubt diese sogenannte Konsensual-Fähigkeit zweier Betriebe miteinander im Vergleich zu analysieren und so mögliche Konfliktpotenziale frühzeitig aufzuspüren. Hierzu werden zwei individuelle Scores errechnet und über eine erweiterte Berechnung verglichen.

Hintergrundinformation Mittelstand-Digital Zentrum WertNetzWerke

Das Mittelstand-Digital Zentrum WertNetzWerke gehört zu Mittelstand-Digital. Mit Mittelstand-Digital unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen sowie dem Handwerk.

Das Mittelstand-Digital Zentrum WertNetzWerke stärkt kostenfrei sowie anbieterneutral kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Deutschland, um in effizienten, nachhaltigen und digital unterstützten Wertschöpfungsnetzwerken auch zukünftig erfolgreich zu agieren.

Zielgruppe des Mittelstand-Digital Zentrums sind KMU des verarbeitenden Gewerbes, produktionsnahe oder logistische Dienstleistungen sowie die Recycling- und Zirkulärwirtschaft. Themen sind u. a. vernetzte, nachhaltige Wertschöpfungs- und Datenökosysteme (z. B. Gaia-X, Blockchain), kooperative Geschäftsmodelle, Kreislaufwirtschaft, Künstliche Intelligenz, Interoperabilität, Vertrauen durch resiliente Infrastrukturen und gemeinsame Werte.

Das Konsortium ist ein Zusammenschluss unter der Konsortialführerschaft von GS1 Germany, vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME), Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production gGmbH (CSCP), des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik (FIT), des Fraunhofer-Zentrums für Internationales Management und Wissensökonomie (IMW) und dem wisnet innovation research institute (w.i.r.i.).

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