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Standards für die Blockchain-Technologie

Blockchain-Symbole mit zwei Menschen im Hintergrund

Blockchain-Lösungen sind zunehmend auch für kleine und mittlere Unternehmen von Relevanz, beispielsweise beim sicheren Austausch von Nachhaltigkeitszertifikaten oder bei der verbesserten Rückverfolgung von Produktionsschritten. Unser Blogbeitrag zeigt, welche Rolle Normen und Standards beim Einsatz von Blockchain-Anwendungen spielen.

Eine Blockchain ist eine Verkettung von Datenblöcken, die dezentral auf unterschiedlichen Systemen verteilt und im Nachhinein unveränderlich sind. In den vergangenen Jahren ist eine Zunahme an blockchainbasierten Anwendungen in mittelständischen Unternehmen zu verzeichnen, beispielsweise um Wertschöpfungsketten nachvollziehbarer, effizienter und sicherer zu gestalten. Aufgrund der zunehmenden Praxisrelevanz steigt auch die Bedeutung von Normen und Standards in diesem Bereich. Sowohl nationale als auch internationale Normen und Standards geben dabei den Unternehmen einheitliche und strukturierte Werkzeuge an die Hand, um effiziente Geschäftsmodelle und kompatible Lösungen zu entwickeln.

Normen und Standards im Bereich Blockchain

Mittlerweile gibt es einige veröffentlichte Normen und Standards, die sich mit der Blockchain-Technologie auseinandersetzen. So unterstützt die DIN SPEC 16597 eine einheitliche Sprache verschiedener Begriffe, indem sie die Terminologie für Blockchains, wie beispielsweise „Block”, „Blockchain“ und „Smart Contracts“ definiert. Auf internationaler Ebene betrachtet die Norm ISO 22739 die Terminologie der Blockchain-Technologie. Die DIN SPEC 3104beschreibt den technischen Rahmen und die Funktionen der Blockchain-Validierungssoftware für Blockchain-Validierungsprozesse. Ergänzend dazu stellt die ISO-Norm ISO/TR 23244 Überlegungen zum Schutz der Privatsphäre und personenbezogener Daten an. Des Weiteren bietet die ISO/DIS 23257 eine Referenzarchitektur für Blockchain und Technologien für verteilte elektronische Journale. Im Hinblick auf Smart Contracts, die eine automatische Ausführung von computerbasierten Verträgen ermöglichen und in Blockchains protokolliert werden, gibt die ISO/TR 23455 Übersicht über Smart Contracts und deren Interaktion in Blockchains und verteilten elektronischen Journalen.

Die Anwendung von Normen und Standards mit Vorteilen für den Mittelstand

Die Anwendung der genannten Normen und Standards kann die Integration der Blockchain-Technologie für KMU erleichtern, da diese eine Basis für eine unternehmensübergreifende Sprache schaffen. Neben Begriffen werden zudem auch Methoden erläutert, an denen sich Unternehmen orientieren können. Für die Unternehmen bieten diese eine Orientierung, wie sie neue Lösungsansätze entwickeln können. Mögliche Probleme bezüglich der Kompatibilität werden auf diese Weise reduziert.

Entwicklung weiterer Normen und Standards in der Zukunft

Auch wenn das Potenzial der Blockchain-Technologie für konkrete Anwendungen momentan noch unterschiedlich eingeschätzt wird, sieht man beispielsweise Vorteile in der Dezentralisierung von Informationen und dem damit verbundenen verbesserten Datenschutz sowie in der erhöhten Sicherheit und Transparenz. In diesem Zusammenhang bestehen allerdings noch einige Herausforderungen, zum Beispiel eine hohe Komplexität und teils hohe Energiemengen, die für die redundante Speicherung der Datenmengen notwendig sind. Auch gibt es bisher erst wenige Gebiete, in denen die Technologie Anwendung findet. Normung und Standardisierung kann dabei einen Beitrag leisten, um die Blockchain-Technologie nicht nur im weiteren Entwicklungsprozess, sondern vor allem auch hinsichtlich der Anwendung für Unternehmen, aber auch für Nutzerinnen und Nutzer verständlicher und greifbarer zu machen. Da sich die Technologie noch in einer frühen Phase der Entwicklung befindet, ist auch zukünftig von der Veröffentlichung weiterer Normen und Standards in dem Bereich auszugehen.


Autor: David Ziegler
© geralt / pixabay.com

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