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Wie Kommunikationsqualität Konfliktpotenziale senken kann

Gesicht eines jungen Mannes mit zweifelndem Gesichtsausdruck

Jede und jeder weiß es: Wo Menschen zusammenarbeiten, herrscht nicht immer eitel Sonnenschein. Unterschiedliche Meinungen können zu Diskussionen führen, die leidenschaftlich, heftig, schlimmstenfalls zum Streit werden können. Was kann aktiv dagegen getan werden?

Konfliktvermeidung ist ganz grundsätzlich eine Sache der Einstellung gegenüber den Menschen, mit denen jede Einzelne und jeder Einzelne zusammenarbeitet. Jede und jeder hat seine individuelle Sicht auf die Dinge, und wenn Menschen dies wertfrei akzeptieren, hat ist dies eine zielführende Basis für gute, produktive Kommunikation. Der erste Schritt zur Konfliktvermeidung ist also: Zuhören und dem/der anderen das Recht auf die eigene Meinung zugestehen.

Bekannt und relevant: Konflikte entstehen in aller Regel gar nicht auf der Sachebene, sondern auf der Beziehungsebene.

Auch bei der Diskussion um eine Sachfrage betrachtet jeder Mensch diese aus dem Blickwinkel seiner individuellen Wirklichkeit und gibt ihr deshalb möglicherweise eine andere Bedeutung. Genau das erschwert unter Umständen die Entscheidungsfindung. Und je unterschiedlicher die Sichtweisen auf dieser Bedeutungsebene sind, desto eher wirkt sich dies auf die Beziehungsebene aus. Deshalb ist es so wichtig, Diskussionsteilnehmer:innen jederzeit zu signalisieren, dass ihre Meinung akzeptiert ist und wird, auch wenn der Meinung nicht in jedem Fall zugestimmt wird. Und „signalisieren" bedeutet auch: mit Mimik und Körpersprache. Menschen haben ein sehr feines Gespür dafür, ob eine Person eine Haltung nur vorgibt oder tatsächlich aufrichtig ist. Es kommt also nicht auf das Verhalten, sondern tatsächlich auf die Einstellung an.

Was tun, wenn ein Konflikt entsteht?

Gänzlich vermeiden lassen sich Konflikte natürlich nicht. Wenn es auf der Beziehungsebene „knirscht", tut jede:r gut daran, genau das offen anzusprechen. Ein Beispiel: Ein strategisch denkender, dynamischer Machertyp und ein detailverliebter, introvertierter Tüftler sollen gemeinsam ein Problem lösen. Von der Dynamik und Ungeduld des Machers fühlt der Tüftler sich überrollt: Es entwickelt sich eine angespannte Athmosphäre. Konflitkvermeidung bedeutet in dieser Situation, genau das – also auf der Beziehungsebene – zu thematisieren und so den Punkt zu erreichen, an dem beide die Haltung, die Einstellung, die Meinung der bzw. des jeweils anderen aufrichtig anerkennen und respektieren können.

Das Assessment-Tool des Mittelstand-Digital Zentrums WertNetzWerke

Gerade in einem Wertschöpfungsnetzwerk, in dem unter Umständen häufig neue, wechselnde Partner:innen mitarbeiten, kommt es darauf an, Konfliktpotenziale frühzeitig zu erkennen und so vermeiden zu können. Für ineresseierte Unternehmen, Unternehmerinnen und Unternehmer ist ein Online-Fragebogen entwickelt worden, anhand dessen ein Algorithmus die Mediationsfähigkeit von Organisationen, Betrieben oder Abteilungen anhand überwiegend objektiver Daten bewertet. Das Ergebnis beschreibt die Konsensualfähigkeit und eine Unternehmens-„Persönlichkeit", die ausführlich dargestellt wird. Damit lassen sich auch Unternehmen miteinander vergleichen.

Auch hierzu ein Beispiel: Unternehmen A ist sehr sozial, egalitär und etwas hemdsärmelig eingestellt, Unternehmen B sehr rational, formell und bürokratisch.

Eine Handlungsempfehlung für Unternehmen A hieße dann: Auf dem „kleinen Dienstweg" lässt sich mit diesem Partner nichts regeln, achte auf saubere Strukturen, stimme alle Schritte immer mit der/dem anderen verbindlich ab und dokumentiere dies. Zusätzlich finden Sie hier das dazugehörige Faktenblatt zu dem Thema „Kommunikationsqualität und Konfliktpotenziale in Wertschöpfungsnetzwerken"

Hören Sie in unserer Podcast-Episode 18 der „Digi-News auf die Ohren" ein ausführliches Gespräch zum Thema mit dem Bildungswissenschaftler Achim Gilfert, der das Assessment-Tool entwickelt hat. 

Hier können Sie das Scoring-Tool testen:

  • Der Fragebogen kann ausgefüllt werden, ohne den Bearbeitungszugriff zu beantragen. praktischer Tipp: Eine Google-Anmeldung ist dazu nicht erforderlich. 
  • Das Scoring-Tool nutzt keine personenbezogenen Daten. Nur für eine Rückmeldung werden ggf. Kontaktdaten angefragt.
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