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Alle reden von ChatGPT…

Screenshot einer ChatGPT Antwort

So beschreibt ChatGTP unser Kernthema.

… und das aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Unser KI-Trainer Kay Sendelbach beleuchtete in einem Online-Vortrag speziell die praktischen Einsatzmöglichkeiten für mittelständische Unternehmen. Kein Wunder, dass die Veranstaltung zu diesem Thema aus dem Stand heraus überbucht war.

Eine neue Anwendung Künstlicher Intelligenz (KI) beherrscht aktuell die Medien: Der Prototyp des Chatbots „ChatGPT" (Generative Pre-trained Transformer) des US-Unternehmens OpenAI steht seit November 2022 für Jede und Jeden zugänglich im Netz. Was die Gemüter erregt, ist nicht nur, dass das System auf so gut wie jede Frage eine Antwort liefert, sondern vor allem, dass seine Antworten sprachlich kaum von menschlichen zu unterscheiden sind.

Diskutiert werden daher unter anderem die Auswirkungen auf Lehre und Forschung, auf Arbeitplätze und nicht zuletzt die Verbreitung von Desinformationen – denn eine KI erkennt nun einmal nicht, welche Information wahr und welche falsch ist.

KI-Trainer Kay Sendelbach stellte in seinem Online-Vortrag am 14. Februar 2023 zunächst die Funktionsweise des Chatbots vor und zeigte danach Beispiele für den praktischen Nutzen im Mittelstand auf.

Wie ein Computer Sprache lernt

Die theoretischen Grundlagen für ChatGPT wurden bereits 2017 durch ein Team um den Wissenschaftler Ashish Vaswani gelegt: Durch die statistische Analyse (sehr!) großer Textmengen lernt ein Computersystem Struktur und System von Sprache. Das System lernt, vorherzusagen, welches Wort oder welcher Satz als nächstes folgt. Neu an ChatGPT ist, dass dieses System Abhängigkeiten im sprachlichen Kontext nicht nur in der direkten Umgebung der Eingabe, sondern auch weiter entfernt erkennt („Long Range“). Denn das Wesen von natürlicher Sprache ist kontextbezogen. Und natürlich ist die Entwicklung jedes KI-Systems abhängig von der Art des Trainings sowie Art und Menge der Trainingsdaten.

Einsatz im Mittelstand

Für die Nutzung von ChatGTP im Kundenservice stellte Kay Sendelbach der KI zwei Aufgaben:

1. Antwort auf drei E-Mails, in denen Geschäftspartner einen vereinbarten Termin absagten: ChatGPT anwortete nicht nur höflich und verbindlich, sondern auch in drei unterschiedlichen Textvariationen.

2. Antwort auf eine Anfrage, ob die Ersatzbestellung für ein nicht lieferbares Produkt über den Onlineshop des Anbieters erfolgen muss: ChatGPT brauchte drei Anläufe, um die Frage korrekt zu beantworten.

Fazit: Für die Arbeit mit firmenindividuellen Themen, Inhalten und Regeln muss die KI auch individuell trainiert werden.

Um ChatGTP für Textgenerierung zu nutzen, stellte Kay Sendelbach dem System Informationen für einen Vertrag mit einem Grafiker zur Verfügung. Der daraus erstellte Text war nicht nur inhaltlich vollständig und korrekt, sondern enthielt darüber hinaus weitere, rechtlich wichtige Standardinformationen, wie z. B. dass Änderungen der Schriftform bedürfen.

Auch beim Test zur Prozessautomation zeigte sich, dass die firmenindividuelle Nutzung von ChatGTP an Voraussetzungen geknüpft ist: Um ein Formular korrekt ausfüllen zu können, muss es maschinenlesbar sein, und der Einsatz einer OCR- (d. h. Texterkennungs-) Software ist erforderlich. Und auch in diesem Fall müssen alle firmenindividuellen Regeln bekannt sein – und trainiert werden.

Sobald also für die Arbeit eines Chatbots wie ChatGPT Informationen und Regeln benötigt werden, die nicht frei zugänglich sind, müssen diese dem System über eine API zugeführt werden. Informationen darüber, und wie man ChatGPT für Programmierarbeiten nutzen kann, wird Kay Sendelbach in naher Zukunft in einer Fortsetzung der erfolgreichen Veranstaltung anbieten.

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